unser Referent

Wilm Bögelmann

Ist Fleiß noch zeitgemäß? Arbeit an den Bienen

Workshop am Donnerstag

ACHTUNG GEFAHR! BITTE ABSTAND HALTEN!
Diese durchaus verständliche Warnung, die wohl an jedem Bienenstand auf die überaus wehrhafte Honigbiene aufmerksam machen soll, müssen wir jetzt gründlich missachten! Ja, ihr habt richtig verstanden! Also, bitte näherkommen! Ja, noch etwas näher! Die Kleineren bitte nach vorne lassen! Alle da?! So, und jetzt bitte darauf achten ob und wie sicher ihr euch unter der Schutzbekleidung fühlt und wie es euch geht, wenn es so richtig summt und brummt!

Denn darum geht es: Mit dem Kopf mittendrin sein, alle Sinne aktivieren, die Geräusche und Gerüche wahrnehmen und richtig deuten, um der nicht nur wehrhaften, sondern auch sehr sensiblen Honigbiene gerecht werden zu können und sie mit unseren imkerischen Eingriffen so wenig wie möglich zu stören.

In dem Handwerk Bienenhaltung und Imkerei macht fast ausschließlich die praktische Arbeit den Meister - auch wenn viel Literatur zur Verfügung steht und das Netz zu diesem Thema fast unerschöpflich scheint, ist es eben fast ausschließlich der Blick in die Beute und sind es die Sinneswahrnehmungen, um sich der Biene adäquat nähern und in den Dienst stellen zu können.

Und damit wird das Imkern zu einem Fleißfach, bei dem man nur durch stetiges Tun in Richtung Ziel kommt. Da geht um Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortung und auch um richtig harte Arbeit. Geht das in Zeiten von work-life-balance überhaupt noch oder vielleicht doch und gerade deswegen, und lohnt sich der ganze "Aufwand" überhaupt? Und darf man das Kindern und Jugendlichen überhaupt noch zumuten und abverlangen? Hat Fleiß eigentlich einen Preis?

Wer das alles verneinen kann, den möchte ich nicht weiter aufhalten - alle anderen sind herzlich eingeladen, sich bitte jetzt die Imkeranzüge anzuziehen, alle Sinne zu schärfen und bitte näher heranzukommen! ...gerne noch etwas näher!

Die Honigbiene ist übrigens nicht fleißig - sondern effektiv!