unsere Referentin

Céline Barchewitz

In Achtsamkeit voneinander lernen – innere und äußere Prozesse

Workshop am Donnerstag

Als die Idee vom Symposium an unserer Schule vorgestellt wurde, war es für mich sofort klar, dass ich mir einen Austausch mit anderen Kollegen und Interessierten über Achtsamkeit an Schulen wünsche, und deswegen als Start einen Workshop zu dem Thema anbieten würde. Achtsamkeit zu erlernen und anzuwenden ist für mich ein Prozess, der sowohl im Inneren, also im Umgang mit mir selbst, als auch im Außen in der Kommunikation und dem Interagieren mit meinen Mitmenschen und meinem Umfeld stattfindet. Sie bringt Offenheit und Verständnis im Miteinander für das, was ist, und das, was anders ist als die eigenen Vorstellungen und Einsichten.

Das Ziel der Achtsamkeit ist es, jeden Moment ganz bewusst im Hier und Jetzt zu sein, d.h. bei der Arbeit an der Schule, den Fokus auf die gemeinsamen Aktivitäten und Interaktionen mit den Kindern, Jugendlichen und Kollegen zu legen, ohne mich aus dem Blick zu verlieren. Es führt z.B. dazu, Pausen einzulegen, Grenzen zu setzen, regelmäßige Selbstreflexion über das eigene Wohlbefinden zu führen, die eigenen Bedürfnisse zu äußern und andere dazu einzuladen, Konflikte und Krisen als Wege der Verständigung zu begrüßen, o.ä.. Damit eine achtsame Haltung bei den Kindern und Jugendlichen entstehen kann, braucht es ein Vorleben der begleitenden Erwachsenen und regelmäßige konkrete Gelegenheiten, Achtsamkeit zu üben und zu erleben. Es erfordert laut Alexandra Andersen, Verfasserin des Buches "Achtsamkeit im Unterricht", "Mut, die Komfortzone zu verlassen, Geduld, da nur beharrliches Üben den sogenannten "Achtsamkeitsmuskel" trainiert, und Offenheit, sich auf neue Erfahrungen einzulassen." Allesamt Eigenschaften, die Pubertierende nicht gerade übermäßig in ihren Schulalltag mitbringen. Ich nehme dennoch die Herausforderung an, Achtsamkeit als ein wunderbares Werkzeug zu einer leichteren Konzentrationsfähigkeit, zu mehr Entspannung und einer feineren Wahrnehmung in unseren Schulalltag zu bringen.

Im Workshop wird es darum gehen, sich selbst und andere durch verschiedene Achtsamkeitsübungen zu erleben (Körperübungen, Meditationen, Sinneswahrnehmungen und eine Redestabrunde), darüber zu reflektieren, inwiefern die Übungen einen Unterschied in der Selbst- und Fremdwahrnehmungen machen und sich darüber auszutauschen, was an Erfahrungen im Schulalltag bereits gemacht wurde und wie Achtsamkeit an Schulen möglich und hilfreich angewendet werden kann.

Über Céline Barchewitz

Nach einem kurzen und lehrreichen Ausflug im Regelschulsystem an einer Oberschule habe ich die Chance bekommen, 2022 an der Freien Schule Weserbergland als Lernbegleiterin anzufangen. Dort begleite ich die Tertia-Jugendlichen vor allem im Fach Deutsch, aber auch bei den Prüfungsvorbereitungen in den Fächern Geschichte und Erdkunde. Als gebürtige Französin möchte ich meine Muttersprache nach und nach in das Schulleben integrieren. Noch beschränkt sich das Angebot auf einen einzigen Kurs für die Tertia aber mein Ziel ist es, diese Sprache in allen Stufen anzubieten, damit sie bei allen Fuß fassen kann und ein regelmäßiger Austausch mit einer französischen Schule sie lebendig und sinnvoll werden lässt. Im Laufe meiner Schullaufbahn und meines Studiums der Germanistik habe ich aber auch eine besondere Leidenschaft für die deutsche Sprache entwickelt und habe sie mittlerweile als meine zweite Muttersprache adoptiert, weshalb ich meine Begeisterung für sie an Jugendliche weitergeben möchte. Seit 2022 bin ich auch in einem ganz anderen Bereich tätig: Mit einer Freundin zusammen leite ich "Frau sein"-Seminare mit dem Fokus auf Körperarbeit, Meditationen und Achtsamkeit. Mehrere spirituelle und systemische Ausbildungen, die Teilnahme an Achtsamkeitskreisen und anderen diversen langjährigen Kursen, Seminaren und Retreats mit spirituellen bzw. schamanischen Schwerpunkten haben meinen Blick auf die Welt verändert und ich erlebe das Leben immer mehr als der Weg eines spirituellen, mit der Natur verbundenen Wesens.